Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir haben uns heute versammelt, um am Volkstrauertag all jener zu gedenken, die durch Krieg, Gewalt und Terror ihr Leben verloren haben. Dieser Tag führt uns jedes Jahr aufs Neue vor Augen, wie tief Leid und Verlust in unsere Geschichte eingeschrieben sind – und wie kostbar der Frieden ist, in dem wir heute leben dürfen.
Wir erinnern an die Gefallenen der Weltkriege, an die Opfer von Gewaltherrschaft und Verfolgung, an Männer, Frauen und Kinder, denen ihre Zukunft geraubt wurde. Wir erinnern an jene, die ertragen mussten, was kein Mensch ertragen sollte. Ihre Geschichten mahnen uns, die Lehren der Vergangenheit nicht zu vergessen.
Doch der Volkstrauertag richtet den Blick nicht nur zurück. Er fordert uns auf, Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft zu übernehmen. Auch heute, im Jahr 2025, erleben wir weltweit Krieg, Flucht und Gewalt. Die Bilder und Nachrichten erinnern uns daran, dass Frieden zerbrechlich bleibt – und dass er täglich neu verteidigt werden muss: durch Dialog, durch Mitgefühl, durch klare Haltung gegen Hass und Ausgrenzung.
Gedenken heißt auch: wachsam sein. Es heißt, sich einzusetzen für Menschlichkeit, für Demokratie, für eine Gesellschaft, in der Würde und Freiheit für alle gelten. Wenn wir heute schweigen, dann nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus Respekt vor jenen, deren Stimmen verstummt sind. Und aus dem festen Willen, ihre Mahnung weiterzutragen.
Möge dieser Volkstrauertag uns verbinden – im Schmerz über das Geschehene und im gemeinsamen Wunsch, eine friedlichere Zukunft zu gestalten.
Andreas Dewald
Ortsbürgermeister Ortsgemeinde Osburg

