Osburg plant für wachsende Bevölkerung und schnelles Internet

Foto: Martin Henze

Bericht des Trierischen Volksfreund von Angelina Burch:

Ein Ort in Bewegung: Die größte Gemeinde der Verbandsgemeinde Ruwer möchte künftig mehr für die Einwohner bieten. Dafür werden in Projektgruppen Ideen entwickelt. Wo es Verbesserungsbedarf gibt und was aktuell schon im Gange ist.

Welche Wünsche habe ich für meinen Wohnort? Was gefällt mir und was nicht? Diese Fragen konnten sich die Osburger in den vergangenen Wochen stellen. Welche Projekte künftig daraus entstehen werden, wird sich noch zeigen. Während die Entwicklung dieser Themen noch etwas dauern wird, gibt es derzeit andere Projekte, die in der größten Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer in Bewegung sind.

Was die Dorfaktivierung bewirken soll

In einer Ideenwerkstatt haben rund 30 Teilnehmer aus Osburg diskutiert, welche Projekte sie angehen möchten und was zu machen ist. Dabei wurden unterschiedliche Gruppen gebildet, die sich in den kommenden Monaten öfter zusammensetzen und Ideen besprechen werden. Das diene auch zur Bestandsaufnahme zu den Angeboten vor Ort, sagt Ortsbürgermeisterin Silvia Klemens. „Dabei sollen die Fragen ‚Was haben wir und was brauchen wir?’ beantwortet werden.“ Im Februar werden die Ergebnisse mit allen Gruppen besprochen, insgesamt soll die Dorfaktivierung drei Jahre laufen. Die Gruppen decken die Bereiche regionale Mobilität, Natur und Historie, Gemeinschaft und Nachbarschaft, Gesundheit, Kinder und Jugendliche, Seniorenaktivierung und Kommunikation ab. Bei Interesse können sich weitere Einwohner den Gruppen anschließen. Die Dorfaktivierung wird von der IKK Südwest finanziell unterstützt.

Was im Bürgerworkshop besprochen werden soll

In Osburg soll die Dorfaktivierung mit städtebaulichen Projekten zur Fortschreibung des Dorfentwicklungskonzeptes verbunden werden. So findet Anfang November eine Ideenwerkstatt für Themen zur Dorfmoderation statt. Innerhalb eines Jahres werden Ideen gesammelt und entwickelt, danach soll die Erneuerung starten. Wie auch bei den Themen der Dorfaktivierung hat es für die Ideensammlung einen Fragebogen gegeben. Dieser wird aktuell vom Planungsbüro BKS Trier ausgewertet. Die Ergebnisse sollen Anfang November in einem Bürgerworkshop besprochen werden.

Welche Projekte aktuell anstehen

Im Rahmen der Dorfaktivierung gibt es zum Thema Gesundheit noch bis zum 24. Oktober das Angebot für einen kostenlosen Fitnesstest in der Gemeinde. Das Test- und Analysegerät misst in 15 Minuten die fünf motorischen Eigenschaften Koordination, Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit. Der Test ist für alle Altersklassen und für Kinder ab 80 Zentimetern Körpergröße geeignet. Eine Terminübersicht gibt es auf der Internetseite der Ortsgemeinde (gemeinde-osburg.de/news/velio-kostenloser-fitnesstest), die Anmeldung erfolgt an ortsbuergermeisterin@gemeinde-osburg.de per E-Mail.

Wie es schnelleres Internet geben kann

Neben der Gesundheit der Menschen ist derzeit auch die Digitalisierung der Gemeinde ein Thema, auf das Klemens viel Wert legt. Gemeinsam mit Westenergie ist der Aufbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes für schnelles Internet geplant. Die Vorvermarktung in Osburg sei gestartet, sagt die Ortsbürgermeisterin. „Bei Erreichen einer Vorvermarktungsquote von 40 Prozent wird der Netzbetreiber ein flächendeckendes ‚Fiber to the Home (FTTH)’- Netz aufbauen.“ Dabei könne jeder der 1120 Haushalte bei Abschluss eines Vorvertrags einen Glasfaseranschluss bis ins Haus erhalten. Bis zum 15. Dezember gelte, dass alle Bürger, die den Vorvertrag abschließen, den Glasfaseranschluss kostenlos bis ins Gebäude bekommen.

„Wenn wir als infrastrukturell gut aufgestellte Ortsgemeinde nachhaltig wachsen und weiter attraktiv bleiben wollen, ist eine leistungsstarke digitale Infrastruktur unabdingbar“, sagt die Ortsbürgermeisterin zum Ausbau. Bei Erreichen der Vorvermarktungsquote sollen die Bauarbeiten in der ersten Jahreshälfte 2022 starten.

Wie die Gemeinde wachsen wird

Auch an anderen Stellen soll künftig gebaut werden. Ab dem kommenden Jahr wird Osburg um etwa 50 weitere Grundstücke wachsen. Interessenten habe es weitaus mehr gegeben, sagt Klemens. „Die Nachfrage ist sehr hoch.“ Ein Grund dafür, dass die größte Gemeinde der VG immer mehr Zuzug bekommt, sei die gute vorhandene Infrastruktur. Eine Kita und Grundschule gibt es in Osburg bereits, ein Seniorenheim entsteht dort derzeit. Ein Bewegungsparcours, Beachvolleyballplatz und Mountainbike-Parcours bieten zusätzlich zu den verschiedenen Vereinen die Möglichkeit für die Einwohner, sportlich aktiv zu sein.

Die beiden Bäckereien bieten den Service, dass sie mit Lieferwagen durch Osburg und die umliegenden Orte fahren und selbst produzierte Produkte und Artikel aus den integrierten Lebensmittelläden anbieten. Mehrere Gastronomiebetriebe sowie der Café-Bereich in der Bäckerei Blau dienen als Treffpunkt in der Gemeinde.

Quelle: Trierischer Volksfreund, Ausgabe 19.10.2021, Link: https://www.volksfreund.de/region/trier-trierer-land/osburg-dorfaktivierung-ideenwerkstatt-digitalitsierung-buergerworkshop_aid-63512961